Der Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments wird heute einen Kompromiss zu den neuen Vorschriften für europäische grüne Anleihen* (Green Bonds) annehmen, der das Funktionieren dieses schnell wachsenden Marktes erheblich verbessern würde. Die Sozialdemokratische Fraktion hat sich bemüht, dafür zu sorgen, dass die neuen Regeln dem bestehenden Chaos ein Ende bereiten und wirklich grüne Investitionen garantieren.

Paul Tang, sozialdemokratischer Berichterstatter zu den Regeln für grüne Anleihen, sagte dazu:

„Diese Regeln werden Ordnung in das Chaos am Markt für grüne Anleihen bringen. Während sich die Größe des Marktes alle zwei Jahre verdoppelt, ist unklar, wie viel von diesem Geld tatsächlich für die Ökologisierung unserer Wirtschaft verwendet wird.

Mit zusätzlichen Transparenzanforderungen für alle Green Bonds und einem neuen Label für die ‚Klassenbesten‘ der europäischen grünen Anleihen können Anlegerinnen und Anleger sicher sein, dass ihre nachhaltigen Investitionen die gewünschte Wirkung erzielen.

Heute sendet das Parlament ein klares Signal an die EU-Mitgliedsstaaten, die versuchen, den EU-Standard für Green Bonds zu schwächen: Man kann nicht alles haben, was man sich wünscht. Damit der Markt die grünen EU-Anleihen annimmt, sollte das eingenommene Geld zur Gänze in Aktivitäten fließen, die wirklich als grün definiert werden.

Unsere Vereinbarung verhindert auch, dass Unternehmen grüne Anleihen verwenden, um ihre braunen Geschäftsmodelle grün zu färben. Verpflichtende Übergangspläne stellen sicher, dass Unternehmen zwar nicht vollständig grün sein müssen, um eine europäische grüne Anleihe zu begeben, dieses Ziel aber bald erreichen sollten.“

Hinweis für die Redaktion:

Der Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments stimmt heute über den Legislativvorschlag der Europäischen Kommission zur Schaffung des EU-Standards für grüne Anleihen (European Green Bond Standard, EUGBS) ab, der als freiwilliger Goldstandard für grüne Anleihen dienen soll. Dadurch sollen Unternehmen und Behörden große Finanzierungen für umweltfreundliche Investitionen einfacher aufnehmen können und gleichzeitig Investoren vor Grünfärberei (Greenwashing) geschützt werden. Der heutige Kompromiss ist der Standpunkt des Parlaments für die folgenden Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten.

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Niederlande
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